pei77_XinhuaLi Xiang via Getty Images_jinping climate Xinhua/Li Xiang via Getty Images

Die Grenzen der chinesisch-amerikanischen Klimazusammenarbeit

CLAREMONT, KALIFORNIEN – Trotz ihrer immer schärferen Rivalität senden die Vereinigten Staaten und China nun hinsichtlich einer möglichen Zusammenarbeit beim Kampf gegen den Klimawandel die richtigen Signale. Die gemeinsame Stellungnahme, die nach dem Treffen Mitte April zwischen dem US-Klimabeauftragten John Kerry und seinem chinesischen Kollegen Xie Zhenhua veröffentlicht wurde, legt nahe, dass die beiden Regierungen versuchen könnten, klimapolitisch zusammenzuarbeiten, um zu verhindern, dass ihre Beziehungen in völlige Feindschaft abgleiten. Aber der Weg nach vorn ist gespickt mit geopolitischen Hindernissen.

Warum sich die USA und China momentan verantwortungsvoll verhalten, ist nicht schwer zu verstehen: Beide Länder betrachten den Klimawandel als existenzielle Bedrohung und haben starkes Interesse an einer Zusammenarbeit. Außerdem wissen Biden und der chinesische Präsident Xi Jinping, dass offene Kompromisslosigkeit oder Quertreiberei bei diesem Thema in der internationalen öffentlichen Meinung gar nicht gut ankommt.

Während des kalten Krieges hat der ideologische Kampf zwischen Kommunismus und Kapitalismus die Welt geteilt und Bündnisse zementiert. Aber im kommenden Jahrzehnt ist es unwahrscheinlich, dass die USA und China allein durch Ideologie Freunde finden können. Die Kommunistische Partei Chinas hat eigentlich keine wirkliche Ideologie mehr, und der Glanz Amerikas ist durch politische Polarisierung und Trumpismus ermattet. Stattdessen steht wegen des Klimawandels das Überleben der Menschheit auf dem Spiel, und die internationalen Bündnisse werden durch die Versuche zur Lösung dieses Problems geprägt.

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