pisaniferry122_Photo By Bill ClarkCQ-Roll Call, Inc via Getty Images_minimum wage Bill ClarkCQ-Roll Call, Inc via Getty Images

Geht es bei Bidens Wirtschaftspolitik um mehr als darum, verlorenen Boden aufzuholen?

PARIS – „Lasst uns groß denken”, mahnte US-Finanzministerin Janet Yellen im Mai. „Lasst uns etwas aufbauen, das Generationen überdauert.”

So lautet die transformative Rhetorik hinter Präsident Joe Bidens wirtschaftspolitischer Agenda. Aber was genau wird aufgebaut, und wie wird Amerika verändert? Die Antwort wird ebenso politisch wie wirtschaftlich sein, denn Biden will auf die Wut reagieren, die viele Arbeitnehmer dazu brachte, für seinen Vorgänger Donald Trump zu stimmen.

In den letzten Wochen konzentrierte sich ein Großteil der politischen Debatte in den USA auf den Umfang des 1,9 Billionen Dollar umfassenden amerikanischen Rettungsplans der Biden-Administration. Kritiker argumentierten, dass es sich dabei um einen übertriebenen Stimulus für eine Wirtschaft handele, die sich bereits auf dem Weg der Besserung von der Rezession befindet, und die vor der Pandemie sehr nahe an der Vollbeschäftigung war. Der Rettungsplan ist jedoch nur der erste Teil einer dreiteiligen innenpolitischen Agenda, zu der auch der 2,3 Billionen Dollar umfassende American Jobs Plan und der 1,8 Billionen Dollar umfassende American Families Plan gehören, die beide darauf abzielen, einen umfassenderen langfristigen Wandel zu bewirken.

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