kuttab51_Nedal EshtayahAnadolu Agency via Getty Images_west bank protest Nedal Eshtayah/Anadolu Agency via Getty Images

Das schuldet Biden den Palästinensern

AMMAN – Vor fast drei Jahren tat der palästinensische Präsident Mahmud Abbas etwas sehr Ungewöhnliches: er beendete alle Verhandlungen mit der Regierung von US-Präsident Donald Trump mit der Begründung, diese stehe zu unverblümt auf der Seite Israels. Unter dem designierten Präsidenten Joe Biden freut sich die palästinensische Führung darauf, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Ganz oben auf ihrer Tagesordnung wird ein Ende des israelischen Baus illegaler Siedlungen auf palästinensischem Land in den besetzten Gebieten stehen.

Die Parteinahme der Trump-Administration für Israel hätte nicht offensichtlicher sein können. Diejenigen, die den „Friedensprozess” leiteten - wie Trumps Schwiegersohn, Jared Kushner, und der US-Botschafter in Israel, David Friedman - haben alle öffentlich den israelischen Siedlungsbau und die Verletzung der palästinensischen Menschenrechte unterstützt.

Es überrascht nicht, dass der von diesem Team erarbeitete so genannte Friedensplan Israel praktisch alles gab, was es wollte, ohne den Palästinensern Zugeständnisse zu machen. Stattdessen versuchte die Trump-Administration, die Zustimmung der Palästinenser - oder genauer gesagt, die Kapitulation - mit Investitionsversprechen zu erkaufen. Anstatt sich zu fügen, brach Abbas die Gespräche mit den Vereinigten Staaten ab - eine bemerkenswerte Entscheidung, wenn man bedenkt, dass die Palästinenser in den 1980er Jahren die Amerikaner anflehten, direkte Gespräche mit ihnen zu führen.

https://prosyn.org/mP651V3de