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Amerikas demokratische Zukunft

AUSTIN – Nachdem der Jahrestag des Aufstands vom 6. Januar nun vorbei ist, sollten wir uns auf das Gesamtbild konzentrieren.

Die große Anomalie der US-Präsidentschaftswahl 2020 war, dass Joe Biden landesweit mehr als sieben Millionen Stimmen Vorsprung hatte, doch der Verlust von 43.000 Stimmen (in drei umkämpften Staaten) ausgereicht hätte, um die Mehrheit im Electoral College zu verfehlen und damit die Wahl zu verlieren. In Kalifornien allein hatte Biden fünf Millionen Stimmen mehr als nötig, und in New York weitere zwei Millionen.

In diesem Jahrhundert hat bisher nur Barack Obama klare Mehrheiten bei der Zahl der abgegebenen Stimmen und im Electoral College erzielt. In den Jahren 2000 und 2016 verlor der Kandidat mit den meisten Stimmen die Wahl. Im Jahr 2004 wurde das Ergebnis durch einen einzigen Staat entschieden: Ohio. Diese Anomalie ist nicht nur von bleibender Art, sondern auch verfassungskonform und daher praktisch nicht auflösbar.

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